Das Inhouse SEO Manifest – 20 konkrete Voraussetzungen & Maßnahmen für Erfolg – Dominik Schwarz
„Inhouse SEO is hard“ – mit diesem von 21 Statements leitete Dominik Schwarz (Chief Inbound Officer, HomeToGo) seinen Vortrag zum Thema Das Inhouse SEO Manifest ein. Was wir bekamen, war ein Blick hinter die Kulissen: Obwohl sich die Wege von Inhouse SEOs und Agenturlern oft kreuzen, ist die Arbeitswelt und Vorgehensweise teilweise unterschiedlich. Deshalb konnte es für uns als SEOs einer Agentur nur hilfreich sein, einen Einblick in die Sorgen und Probleme eines Inhouse-SEO zu bekommen. Eins vorweg: Große Unterschiede gibt es nicht.
Im Vortrag von Dominik Schwarz ging es hauptsächlich darum, wie man erfolgreich eine Inhouse SEO Agentur aufbaut, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten und welche konkreten Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um definierte Ziele zu erreichen.
Wie es vermuten lässt, ging es weniger um Hard Skills, sondern um Soft Skills. So z.B. um die Planung und Organisation von Prozessen, das Priorisieren und Outsourcen von Aufgaben, die Arbeit im Team und die Macht andere von Ideen zu überzeugen.
Wir haben vor allem diese Punkte mit nach Hause genommen:
- Kenne alle deine Zahlen auswendig.
- Schaffe einen Mehrwert und verdiene Links im wörtlichen Sinne.
- Gute Ergebnisse brauchen Zeit, bessere Ergebnisse umso mehr.
- Tausche dich mit anderen aus.
- Teile, lerne und wachse.
SEO im Health-Sektor – moderne Materialschlacht oder Hirn & Strategie? – Jan Brakebusch
Auch in diesem Jahr hat Google es YMYL-Webseiten, insbesondere aus dem Gesundheitsbereich, nicht gerade leicht gemacht. Zuletzt sorgte das Core Update im September 2019 für Unruhe und Chaos. Für viele SEOs hieß es mal wieder sich auf neue Gegebenheiten einzustellen. Das weiß auch Jan Brakebauch (Chief Marketing Officer, Verklickern). In seinem Vortrag sprach er darüber, was sich in den letzten 12 Monaten im Health-Sektor alles getan hat und zeigte anhand von verschiedenen Webseiten-Beispiele, welche Strategien im Bereich Gesundheit verfolgt und umgesetzt wurden.
Was deutlich wird: Die meisten Webseiten haben das Rad nicht neu erfunden oder irgendwelche Wundermittel eingesetzt. Klassisches SEO kombiniert mit neuen Ansätzen und Ideen hieß die Devise. Dabei scheinen insbesondere die eigenen Tools von Google, z.B. Google My Business und YouTube, sehr vielversprechend zu sein.
Hier einmal die wichtigsten Erkenntnisse aus Jans Vortrag zusammengefasst:
- Trust und Brand sind am Ende nahezu unschlagbar
- Pure Sales/Affiliate-Kram ist negativ
- Alle Google-Tools nutzen „hilft“ (MyBusiness, Bewertungen, Bilder, YouTube, etc.)
- Wer neue Wege im Content geht gewinnt
Thorsten Loth: „Reichweite über Local SEO“ und wie man lokal besser gefunden werden kann
Wie können sich Unternehmen bestmöglich lokal platzieren? Und warum ist das wichtig? Thorsten Loth berichtete in seinem Vortrag rund um das Thema Local SEO und beantwortete dabei nicht nur diese Fragen.
Eindrucksvoll zeigte er, dass ortsbezogene Suchanfragen bei Google mittlerweile an der Tagesordnung stehen. 34% aller mobilen Suchanfragen heute haben einen lokalen Bezug. Die Hälfte aller Personen, welche eine Suchanfrage nach einem Geschäft stellten, suchten dieses auch innerhalb eines Tages auf.
Durch diese Zahlen wird das enorme Potential von Local SEO deutlich: Besonderes Augenmerk soll auf konsistente und akkurate NAPs gelegt werden. NAPs garantieren:
- Bessere organische Rankings
- Erhöhten Traffic deiner Website durch die lokale Suche
- Mehr Leads
- Höhere Conversions
Gleichzeitig ist die Übersichtlichkeit von schlanken Filialseiten unabdingbar. Dabei muss stets auch für mobile optimiert werden und hoher Pagespeed ist ein MUSS, da im lokalen Bereich meist mit Handynutzern zu rechnen ist.
Ein weiterer Punkt, der bei Local SEO nicht mehr wegzudenken ist, sind Structured Data. Diese solle man nach Loth „bis zum Anschlag füllen“. Gute technische Umsetzung ist hierbei von grundlegender Bedeutung wie auch gute UX.
Last but not Least: Bilder. Egal in welcher Qualität, es sei immer besser ein schlechtes Bild seiner Filiale online zu haben, als keines. Also ran an den Fotoapparat.
Google Analytics: Die Customer Journey in der Webanalyse – Michael Janssen/ Data analyst
Michael Jannsen versuchte Verständnis zu schaffen für die Customer Journey potentieller Kunden durch das kostenlose Tool Google Analytics.
Die Frage, die wahrscheinlich jeden Onlineshop-Betreiber beschäftigt: Welches Medium, sei es die eigene Homepage, der Social Media Bereich oder Paid Advertising, führten letzten Endes zu einer Conversion?
Genau dies lässt sich auch durch Google Analytics sehr gut messen. Ob Google jetzt den letzten nicht direkten Klick (Last-Nondirect-Click-Attribution) einer Journey der Conversion zuschreibt oder der erste Kontakt (First-Click-Attribution) des Kunden mit der eigenen Brand gemessen werden soll, lässt sich durch verschiedene Attributionsmodelle in Google Analytics festlegen. Ein Kaufprozess kann mal kürzer mal länger dauern, daher ist das ausmachen der „Beteiligten“ im Multi-Channel-Bereich (Linares Attributionsmodell) nützlich.
Keines der Attributionsmodelle identifiziert Jannsen als das Beste, die „Kombination aus mehreren Modellen bringt den meisten Erfolg“.
Wichtig bevor man aber überhaupt in die Webanalyse einsteigen kann, ist das genaue Definieren von Zielen. Diese können vielfältig und ganz unterschiedlicher Natur sein, z.B. kann als Conversion ein Verkauf, eine Newsletteranmeldung oder eine Hotelbuchung in Analytics festgelegt werden.
Und zu guter Letzt: 5 Tipps für mehr Erfolg im Verstehen der Customer Journey
- Datenqualität sichern / Gedanken machen: Was möchte ich messen und wie?
- Alle Marketingkanäle erfassen / Bei hohem direkt Traffic überlegen: Was fehlt?
- Definiere Ziele / Was möchte ich erreichen? Was möchte ich von meinem Kunden?
- Website-Ziele definieren / Einstellungen
- Klein anfangen 🙂
Inhouse SEO und Agentur – Wie klappt die Zusammenarbeit?/ Nicolas Sarcotte und Andreas Pantelic
Firmen stehen oft vor der Entscheidung, eine Inhouse-SEO-Stelle zu besetzen oder die Arbeit an eine Agentur zu übergeben. Doch diese Überlegung kann schon im Ansatz falsch sein. Gerade die Zusammenarbeit zwischen Inhouse SEO und Agentur kann oftmals beste Ergebnisse liefern. Im Vortrag gaben Nicolas Sarcotte und Andreas Pantelic Tipps, wie eine Zusammenarbeit bestmöglich organisiert werden kann und welche Möglichkeiten, aber auch Hindernisse in der Koordination von beidem stecken. Wie ein geöltes Triebwerk, das „in guten wie in schlechten Rankings“ stets zusammenhält und sich unterstützt, beschreiben Sacotte und Pantelic das Teamwork. Wichtig ist es dem Kunden begreifbar zu machen, dass SEO ein Marathon sei und kein Sprint, daher brauche alles seine Zeit.
Vorallem Vertrauen ist bei so einer Zusammenarbeit wichtig, klare Rollenverteilungen und Transparenz in der Aufgabenbewältigung.
Hier die Vorteile einer Zusammenarbeit zusammengefasst:
- Lastverteilung
- Know-How Sharing
- Sparring
- Kontakte und Netzwerk-Sharing
- Mehr-Augen-Prinzip
- Kreative Synergie-Effekte
- Differenzierte Toolnutzung
Die Aufgaben zwischen Agentur und Inhouse-SEO müssen ebenfalls genau abgegrenzt sein, um Erfolg zu bringen. So machen es Sarcotte und Pantelic…
…Inhouse Business Daily…
- Content-Planung, Redaktionsplanung
- Technik & Tickets
- Kommunikation
- Roadmaps & Milestones
- HR Organisation
- Meetings
…hands on in der Agentur.
- Monitoring
- Wettbewerbsmonitoring
- Linkbuilding
- Linkmonitoring
- Reporting / Dashboardpflege
- Kommunikation / Koordination
- Hausaufgaben für Inhouse-SEO erstellen
Zu geizig oder kein Geld für SEO-Tools? So baut man ein eigenes SEO-Dashboard im Google Data Studio – Tim Ullrich
Beim Vortrag von Tim Ullrich von contentking.de konnte man hilfreichen Input zum Thema Dashboards in Google Data Studio sammeln.
Inspiration für Dashboards mit Google Data Studio:
— Thea Zinner (@windi_th) November 7, 2019
– Schwellenkeywords
– W-Fragen
– Suchintention
– Verzeichnisse
– URLs ohne Klicks
– Traffic Value und vieles mehr 📊
Cool 💪🏻 #SEODAY pic.twitter.com/jW1NkSFiLf
Die insgesamt 11 Beispiele basieren auf Daten aus der Google Search Console und laufen über die beiden von der GSC bereitgestellten APIs Webseite und URL Impressions in Kombination mit REGEXEXTRACT.
Im Detail stellte Tim diese Beispiele vor:
- Schwellenkeywords anzeigen (Keywords, die an der Schwelle zur Seite 1 der SERP sind)
- W-Fragen
- Suchintention / Standort / Marke
- Performance der Verzeichnisse
- Desktop vs. Mobile Performance
- Anzahl der Wörter in der Query
- URLs ohne Klicks
- Keyword Monitoring
- Detail-Suche
- Ranking Veränderungen
- Traffic Value der Keywords
Das perfekte SEO Dashboard – Bernadette Hohns
Gleich im Anschluss stellte Bernadette Hohns von SISU digital das aus ihrer Sicht perfekte SEO Dashboard in Google Data Studio vor.
Dazu gehören einige einfache Funktionen die standardmäßig in Data Studio funktionieren – aber nicht jedem bekannt sind. Schließlich gibt es auch bei Data Studio immer wieder Neuerungen.
- Data Blending nutzen um zum Beispiel Daten aus Google Analytics und Search Console zu verbinden um die Performance schneller und einfacher auf einen Blick ablesen zu können
- Vor alle für Reports, bei denen die Kunden viele Metriken fordern ist es hilfreich mit optionalen Messwerten zu arbeiten. Das erlaubt im Diagram bei Bedarf weitere Metriken anzuzeigen – in der Standardansicht bleibt der graf jedoch clean und übersichtlich und ist nicht überfrachtet.
- In Google Data Studio kann man wie in Excel oder Google Tabellen mit bedingter Formatierung arbeiten. Mit bis zu 10 Regeln pro Tabelle kann man Zahlen farblich herausheben und beispielsweise Rankingdrops auch visuell hervorheben.
- Beim Einstellen des automatischen Zeitraums eines Berichts kann man auch mit der Option rollierende Zeiträume arbeiten die benutzerdefiniert festgelegt werden können. Mehr zu Zeiträumen in GDS hier.
- Um die Benutzung für Data Studio so einfach wie möglich zu gestalten, empfiehlt Bernadette Hohns dynamische Seitenlinks einzubauen. Diese können dann einfach zur Navigation von Seite zu Seite verwendet werden.
- Filtermöglichkeiten einbauen um Daten zu reduzieren. Viele Tabellen in Data Studio sind gefüllt mit Metriken und Zahlen. Das wird schnell unübersichtlich. Wer mit Filtern arbeitet, kann sich einfacher auf relevante Daten konzentrieren und wird nicht von der Masse an Werten abgelenkt.
–> Bernadettes Slides kannst du dir hier holen: https://sisudigital.de/vortraege/sisu-speaker-vortrag-das-perfekte-dashboard/
–> Ein Report Template für Data Studio mit fertigen Dashboards & Visualisierung zum Copy & Paste gibt es hier zum Ansehen und Nutzen.
GET SH!T DONE – 11 sofort umsetzbare SEO-Tipps im Wert von 36 Tsd. Euro – Rene Dhemant
Mit seinem reißerischen Titel hat Rene Dhemant viel versprochen – und nach unserem Ermessen auch einiges gehalten 😊
Er versprach 11 SEO-Tipps, davon einige schon bekannt aus früheren Vorträgen zum Beispiel vom SEO Day 2017.
- Google Analytics genauer prüfen: Oft versteckt sich im Referral-Traffic zusätzlicher organischer Traffic aus anderen Suchmaschinen wie duckduckgo und ähnliches. Damit Google Analytics diese Art Traffic als organischen Such-Traffic identifiziert, muss er in GA auch als solcher definiert werden.
- Das relativ neue FAQ Markup nutzen und davon profitieren. Ein Tipp, der leider kein Geheimtipp unter SEOs mehr ist, für den ein oder anderen jedoch neu sein kann.
- Ein ebenfalls bekannter Tipp: Um die Geschwindigkeit der Webseite zu optimieren einfach Lazy Loading für Bilder verwenden.
- Auf JavaScript verzichten – in vielen Fällen kann statt mit JavaScript auch eleganter und schlanker mit CSS 3 gearbeitet werden. Das gilt für Slider und Bilder Galerien, Akkordions, Menüs & Flyout Navigation. Macht die Webseite oft um einiges schneller.
- Als Tipp 5 gab Rene einen Lesetipp. Genauer empfahl er das Buch Search Engines Information Retrieval Practices. Das Buch gibt einen Überblick über Probleme beim Abrufen von Informationen (=Information Retrieval) und wie sich diese Probleme auf das Design und die Implementierung von Suchmaschinen auswirken. Ein MUSS für SEOs also 😊 Hier gibt es den Download Link.
- Für die Erstellung von Landingpages, Content oder Onpage-Optimierung im Allgemeinen sollte man nie die Bedeutung von Synonymen unterschätzen. Rene gab ein paar anschauliche Beispiele von Synonymen und Wörtern, die sich hinsichtlich korrekten Worts und tatsächlicher Gebrauch im Alltag Start unterscheiden. Ein Beispiel: Der Waschvollautomat (korrekter Begriff) und die Waschmaschine (tatsächlicher Sprachgebrauch).
- Ändert die Schriftgrößen auf euren Webseiten! Nach Renes Meinung nutzen viel zu viele Webseiten zu kleine Schriften, die niemand lesen kann. Renes Empfehlung: Mindestens 16-18px.
- Die UX Playbooks: Anfang des Jahres hat Google mehrere UX Playbooks veröffentlicht, die von seinem internen Suchteam verwendet wurden. Google hat eine Reihe UX Playbooks die klar zeigen, welche Vorstellungen Google darüber hat, wie eine Webseite aufgebaut sein sollte. Für verschiedene Branchen und Industrien wie Retail, Travel usw. Sollte sich also jeder SEO, Marketer, Web-Entwickler oder Designer dringend ansehen.
Alle UX Playbooks zum Download hier:
- Kundengewinnung / Lead Generierung: LeadGen
- Gesundheit / Medizin: Healthcare
- Automobil: Cars / Auto
- Reisen: Travel
- Immobilien: Real Estate
- Einzelhandel/Ecommerce: Retail
Am Ende waren es doch nur 8 Tipps – aber sicherlich für jeden etwas dabei.
Die Slides zu Renes Vortrag gibt es hier: https://rene.fyi/seoday/2019/
Bye bye #SEODAY ! War cool dabei gewesen zu sein 💪🏻 Wir kommen gerne wieder! 🦄 pic.twitter.com/oim3PB25SY
— eVisions Advertising (@evisions_de) November 7, 2019