SEO Day Köln – 2021 Recap

05. 11. 2021 Autor Nikol Dlabajová

Ein einziger Tag. Drei Konferenzräume und über 3.400 Marketingprofis. Der diesjährige SEO Day war wie immer voller bereichernder Vorträge und wir haben hier für euch unsere Top 5 zusammengefasst. Ihr möchtet lieber das ganze Paket? Dann greift hier auf die Aufzeichnungen des SEO Days zu. 

SEO Day Köln 2021 Vortrag 1

SEO für Online Shops – Mit dieser SEO Strategie machst du garantiert mehr Umsatz

Mario Träger · Geschäftsführer, B+M Webworks GmbH

“Seo ist kein Sprint, SEO ist ein Marathon”, das ist Mario Träger’s Einstellung zu SEO für Online Shops. Und zurecht! In seinem 30-Minütigen Vortrag stellte er drei Key-Faktoren zur Umsetzung einer erfolgreichen SEO Strategie vor. 

1. SEO Basics 
2. SEO Skalierung 
3. Qualitätsmanagement 

Klingt erstmal ganz easy. Nun zu den Aktivitäten, die zur Umsetzung der Strategie notwendig sind:

SEO Basics

Jede Zusammenarbeit sollte mit einer umfassenden SEO Analyse starten (Ist-Stand) aus welcher folglich ein Projektplan entsteht (Soll-Stand), der über einen Zeitraum von 10-12 Monaten verfolgt wird (Priorisierung + Aufwand bestimmen). Zu den Punkten, die in der SEO Analyse beachtet werden sollen nannte er unter anderem: Server Konfiguration, Indexierung, Strukturierte Daten, Internationalisierung, Redirects, Ladezeit, etc. 

SEO Skalierung

Als nächsten Schritt sollte man überlegen, wie man Google noch mehr relevanten Inhalt liefern kann, über welchen einen die potentiellen Kunden finden können. Es wurden die folgenden drei Arten der SEO Skalierung genannt: 

1. Filternutzung – Individuelle URLs mit H1, Page Title und Meta description für relevante Filterparameter mit hohen Suchvolumen (Beispiel:  Zalando – rote Kleider)
2. Zusätzliche Landing pages – Erstellung von zusätzlichen Seiten mit relevanten Content, zum Beispiel Unterkategorien (Aktivität: Laufen, Produkte: Laufjacke, Laufhose, Laufmütze,..) 
3. Ratgebercontent – Erstellung von informativen Mehrwert für den Kunden, mit Produktkarussellen im Text, welche zum Kauf auffordern. 

Qualitätsmanagement

Laut Mario existieren zwei Faktoren, auf welche man beim Qualitätsmanagement acht geben sollte, nämlich Google Updates (extern) und Shopänderungen (intern). Google Updates können eine direkte Handelsaufforderung beinhalten (z.B. Core Web Vitals) 

Oder eben nicht. 

Zum Schluss wurden noch die folgenden Tools zur erfolgreichen Umsetzung aller SEO Aktivitäten empfohlen: Sistrix, Google Search Console, Screamingfrog, URL Monitor 

SEO Day Köln 2021 Vortrag 2

Internationales SEO – Wie weit komme ich ohne Natives?

Daniel Palm · Head of Digital Marketing & CRM, SUNZINET GmbH 

Wie weit kommt man mit internationales SEO ohne Natives? Genau das hat sich Daniel Palm (Head of Digital Marketing & CRM) von SUNZINET in seinem Vortrag beim diesjährigen SEO-Day gefragt. Dabei ging es aber weniger darum, eine Bewertung abzugeben. Das Ziel des Vortrages war es, zu zeigen, was ohne Muttersprachler im Bereich “International SEO” möglich ist und wie zielführend das sein kann.

Im International SEO gibt es einige Herausforderungen für SEOs. In seinem Vortrag erklärt Daniel, dass neben technischen Aspekten, z.B. die korrekte Indexierung der verschiedenen Landes- und Sprachversionen (Stichwort: hreflang), sprachliche und kulturelle Gesichtspunkte SEOs einiges abverlangen können. Nicht zu vergessen sind auch, Unterschiede im Suchverhalten auf verschiedenen Märkten. Außerdem gehen Übersetzungen an den Geldbeutel. Eine abschließende Qualitätsprüfung der Übersetzungen ist nicht nur teuer, sondern auch zeitintensiv.

Reicht ein gutes Übersetzungstool?

Zum Glück gibt es Übersetzungstools, denken jetzt Viele. Nicht wahr? Hat sich der Markt doch in den letzten Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt. Daniel zeigt in seinem Vortrag verschiedene Optionen: Ob mit Hilfe von maschineller Übersetzung, Terminologie-Management oder Übersetzungsspeicher (Translation Memory) − computergestützte Anwendungen, die eine Übersetzung erleichtern, gibt es viele. Doch auch sie haben ihre Vor- und Nachteile. 

Die meisten Nutzer verwenden “klassische” Übersetzungstools wie Google Translate oder DeepL. Diese Tools sind zum einen kostenlos (oder kostengünstig), gleichzeitig sind sie intuitiv und können mit wenig Zeitaufwand bedient werden. Nutzern stehen ebenso zahlreiche Sprachen und Sprachkombinationen zur Auswahl. Die Übersetzungstools haben aber leider auch ein paar Schwächen: In einem Vergleich zwischen Google Translate und DeepL zeigt Daniel zum Beispiel, dass anspruchsvolle Texte weniger gut übersetzt werden, oder dass die Tools weniger gut Wörter mit Doppelbedeutungen übersetzen.

Keywordrecherche ohne Natives

Einen weiteren Punkt, den Daniel in seinem Vortag anspricht, ist die Frage, ob eine Keyword-Recherche ohne Sprachkenntnisse des Zielmarktes möglich ist? Können Keywords doch häufig nicht 1 zu 1 übersetzt werden oder wird nach ihnen sehr umgangssprachlich gesucht. Sein Zwischenfazit: “Ohne Sprachkenntnisse sind wir nur wie eine Maschine. Wir übersetzen Wort für Wort und sind nicht mit der Kultur des Landes im Einklang”. 

In einer Übersicht zeigt Daniel dann, wie man mittels SEO bei der Keyword-Recherche vorgehen kann und bis zu welchem Zeitpunkt, kein Native an Bord sein muss. Diese vier Schritte sind laut Daniel auch ohne Muttersprachler umsetzbar:

1. Deutsche Begriffe übersetzen
2. Tools auf Ländersprache umstellen
3. Ausländische Suchmaschinen verwenden
4. SERP analysieren & Keywords extrahieren

Der letzte Punkt in seiner Übersicht sagt aber dann doch “Native-Speaker einholen”, denn eine “Keywordrecherche funktioniert nur mit Sprachkenntnissen”, so die Schlussfolgerung von Daniel.

Was nehmen wir also aus dem Vortrag mit? Stand jetzt: SEO für internationale Märkte funktioniert teilweise auch ohne Sprachkenntnisse des Ziellandes, ganz ohne Muttersprachler kommt man aber dann doch nicht aus. Vielleicht aber ändert sich das in der Zukunft mit der Weiterentwicklung von Technologien und neuen Ansätzen.

SEO Day Köln 2021 Vortrag 3

So steigerst Du Deine Conversion Rate – Tipps aus der Praxis

Colin van den Berg · SEO Manager, MSO Digital GmbH & Co. KG

12 Tipps zur Steigerung von Conversions

1. Kontrollilusion: Menschen haben die Tendenz zu glauben, dass sie alles kontrollieren oder beeinflussen können – selbst Dinge, die völlig zufällig sind. Kontrolle gibt uns ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung.
2. Countdown Timer: Zeitlich begrentze Angebote treiben die Dringlichkeit eines Kaufes voran und geben den Kunden einen zwingenden Grund zum Kauf. 
3. Warenkorb Abbrüche: Durch die Reduzierung der Warenkorb-Abbrüche, steigern wir der Anzahl der Conversions.
   Z.B: Zalando/Booking: “Deine Produkte werden nicht reserviert.”
4. Cart Reminder: Im E-Commerce verlassen durchnittlich über 75% der Personen etwas in den Warenkorb gelegt haben, den Shop ohne bezahlt zu haben.
   Email Remarketing.
5. Cross-Selling: über Produktempfehlungen um den Warenkorbwert zu erhöhen. 
6. Up-Selling: Viele Nutzer würden mehr Geld für ein besseres oder zusätzliches Produkt ausgeben, wenn es Ihnen einen Vorteil bringen würde. 
7. Künstliche Verknappung: Je knapper ein Produkt, desto attraktiver nehmen Kunden es wahr. 
8. Next Day Delivery: Konstenlose Next Day Delivery für alle Bestellungen, die vor 16 Uhr getätigt werden. 
9. Autodiscounting: Der Preisnachlass für reduzierte Produkte sollte prominent und visuell dargestellt sein. 
10. Progress Bar: Die einzelnen Schritte einer Progress Bar sollten für die Nutzer transparent dargestellt werden.
11. Pagespeed: Ein Grossteil der Menschen ist ungeduldig und hat eine sehr geringe Aufmerksamkeitsspanne.
12. Listenansicht vs. Gitteransicht: Gitteransicht ist besser.

SEO Day Köln 2021 Vortrag 4

Ab ins Ausland: SEO in Tschechien, Polen und der Slowakei

Milan Fiala · Country Manager for Germany, eVisions Advertising s.r.o

Und selbstverständlich können wir nicht den Vortrag unseres Country Managers – Milan Fiala – auslassen. Auch er war dabei als Referent und hat vorwiegend über die SEO & Marketing Besonderheiten in Tschechien aber auch in Polen und der Slowakei berichtet. 

Hier sind die interessantesten Fun/Hard Facts aus seinem Vortrag: 

• In Tschechien gibt es kein Amazon.
• Dafür gibt es auf dem tschchischen Markt einen Google Konkurrenten namens Seznam.cz. Bis 2010 hatte Seznam einen relevanten Marktanteil gehabt (>50%), was man allerdings heutzutage nicht mehr behaupten kann (ca. 15%). 
• Tschechien hat aktuell ca. 50.000 Onlineshops. Deutschland, welches 8x so groß ist, hat ca. 180.000 Onlineshops (nicht einmal 4x so viel).
• Deutsche Produkte haben einen guten Ruf bei den Tschechen, Polen und Slowaken.
• Statt mit Paypal oder Klarna zahlt man in den drei Ländern gerne per Nahchnahme, Online Überweisung oder mit Kreditkarte. 
• Die Preisempfindlichkeit in allen drei Ländern ist entscheidend höher als in Deutschland. 
• Die Retourenquote ist durchschnittlich niedriger als in Deutschland. 
• Kostenlose Lieferung ist keine Selbstverständlichkeit.
• Rechtliche Aspekte (z.B. Impressum, GDPR) sind weniger relevant. 
• Linkbuilding ist eine gängige Praxis und deutlich günstiger als in Deutschland. 

Solltet ihr also Interesse nach einer Online Expansion in den Osten haben, habt ihr nun den richtigen Ansprechpartner vor Ort gefunden. 

SEO Day Köln 2021 Vortrag 5

5 Hacks für mehr Leads auf Landingpages

David Odenthal · Geschäftsführer , konversion.digital GmbH

Mehr Leads auf seine Landingpages zu bekommen ist laut David Odenthal einfach umzusetzen. Eine kurze Vorbereitung und 5 leicht umsetzbare Hacks können euch dabei helfen, euer Ziel zu erreichen. Begonnen wird mit dem „0,5 Hack“:

Dieser wird durch die KIT-Methode beschrieben. Diese spaltet sich in Technik, Inhalt und Kognition auf. Voran geht der technische Teil, der sich auf die Website bezieht. In diesem Teilbereich spielen besonders Coding/Sprache, sowie technische Systeme eine Rolle. Mit diesem System lassen sich letztendlich Leads durch SEO, SEA, Social Media und Native Advertising auf die Landing Pages lenken. Dabei ist stets zu beachten, dass der Perspektivenwechsel beachtet werden muss, bei dem man sich in die Rolle des Zielkunden und der Zielgruppe hineinversetzt. Die Frage „Wer ist der Kunde“ muss also stets weit im Vordergrund stehen.

Neben den technischen Aspekten fällt danach das Augenmerk auf den Inhalt: Hierbei muss auf Benutzerfreundlichkeit, Handhabung und Nutzererfahrung geachtet werden. Dem Nutzer müssen so „schmeckende Inhalte“ vermittelt werden. Gleichzeitig muss der Inhalt auch emotionalisieren, beispielsweise durch das AIDA-Prinzip (Attention, Interest, Desire, Action) oder durch das Prinzip von Brand Awareness. Dies umfasst den Teil der Kognition.

Daraufhin können die eigentlichen 5 Hacks angewandt werden:

1. Die Macht der Inszenierung:

Beschäftigt sich mit der künstlerischen Gestaltung und der Auseinandersetzung mit der Zielgruppe und der Buyer Persona. Die Marktmächte wie Google, Apple und Facebook nutzen dieses Prinzip bereits gekonnt aus. Dennoch ist es ebenfalls wichtig für kleinere Marken, da es das Ziel ist, im Kopf des Kunden zu bleiben.

Weitere Ziele: Aufmerksamkeitserhöhung, Generierung positiver Imageeffekte, Ausnutzung kognitiver Denkfehler

2. Der erste Eindruck  

Hierbei muss die Erwartungshaltung, die der Nutzer durch das Klicken auf Anzeigen erhält, bestätigt werden. Die Landingpage muss daher immer zur Anzeige passen. Auch der sogenannte Primary Shot muss korrekt sein, das heißt, dass alle nötigen Informationen auf einen Blick einsehbar sein sollten.

3. Die Macht der Wiederholung

Landing pages sollten stets eine klare Headline haben, stets Worte der Anzeige aufgreifen und keine verwirrenden oder unklaren Designs aufweisen. Außerdem sollten sie immer die Informationen aufgreifen, die in den jeweiligen Anzeigen vermittelt werden.

4. Focussing -Effekt

Hier soll widergespiegelt werden, was das Angebot besonders macht. Die Konzentrationsfähigkeit des Nutzers ist begrenzt und es werden meist nur drei Schlüsselmerkmale wahrgenommen. Produkte, die das Leben verbessern oder vereinfachen, sind am beliebtesten. Ebenso spielen Geld und finanzielle Anreize eine große Rolle. Durch den Focussing-Effekt werden Produkte auf Basis der Eigenschaften bewertet, die dargestellt sind. So ist darauf zu achten, wenig Text zu verwenden. Zur Conversion Optimierung gehören ebenfalls freie Flächen auf den Landing Pages, um Nutzer nicht gleichzeitig zu überfordern.  

5. Der perfekte CTA

Stellt eine Handlungsaufforderung dar. Der perfekte CTA teilt sich in einen Lead in-Teil (die Beseitigung von Einwänden im Voraus) und dem Lead out-Teil (Absicherung, wie beispielsweise durch Aussagen nach dem Motto „400 Nutzer sind ebenfalls zufrieden“) auf. Außerdem muss sich der perfekte CTA innerhalb des Primary Shots befinden, quasi auf den ersten Blick sichtbar sein.